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Swissparc AG, Ihr kompetenter Partner für plastische und rekonstruktive Chirurgie sowie Dermatologie und Venerologie

Dupuytren’sche Kontraktur

Rahmenbedingungen

Die Operation kann in Teilnarkose (Betäubung des Armes) oder in Vollnarkose und ambulant durchgeführt werden.

Operationsdauer

1 – 2 Std. (je nach Anzahl betroffener Finger)

Operationstechnik

Über einen Hautschnitt direkt über dem befallenen Gewebe wird der Strang komplett entfernt. Dies ist besonders bei fortgeschrittener Erkrankung technisch oft anspruchsvoll, da die Stränge die Fingernerven umwachsen können und unter Lupenvergrösserung befreit werden müssen. Ist die darüberliegende Haut stark mit dem Stranggewebe verwachsen, muss diese manchmal mitentfernt werden. Können hiernach die Wundränder nicht spannungsfrei aneinander gebracht werden, muss entweder eine Gewebeverschiebung (Z-Plastik) oder ein kleines körpereigenes Hauttransplantat (z.B.  vom Oberarm) für den Wundverschluss verwendet werden.

Nahtmaterial

Die Hautnähte bestehen meist aus nicht resorbierbarem Material und werden im Rahmen der ersten Nachkontrolle in der Sprechstunde entfernt. 

Nachbehandlung

Nach der Operation oder der medikamentösen Behandlung wird ein gut gepolsterter Verband angebracht. Meistens wird auch eine Schienenbehandlung für 4 bis 6 Wochen empfohlen, welche vor allem nachts die Finger in gestreckter Stellung hält. Diese wird durch einen Handtherapeuten angepasst.

Die Hand darf im Rahmen der Einschränkungen durch die Schiene und den Verband für Alltagstätigkeiten sofort eingesetzt werden. Mit schweren manuellen Tätigkeiten und Heben von Lasten > 5 kg sollte mindestens bis zur gesicherten Wundheilung abgewartet werden (ca. 3 bis 4 Wochen).

Zum Duschen kann die Hand in einen Plastiksack eingepackt werden, bis der erste Verbandswechsel erfolgt ist.

Besonders bei schweren Kontrakturen ist im Anschluss an die Behandlung eine Handtherapie notwendig, um die Beweglichkeit der Gelenke aufzutrainieren.

Nachkontrollen  

Eine erste Wundkontrolle findet nach 1 bis 2 Wochen beim Hausarzt oder beim Operateur statt. Die meisten Ergotherapeut:innen sind in der Wundpflege sehr geübt, sodass ein Teil der Behandlung, auch die Fadenentfernung, von ihnen übernommen werden kann. Je nach Verlauf erfolgt eine weitere Kontrolle nach 6 bis 8 Wochen.

Zu erwartende Folgeerscheinungen nach der Behandlung

Auch ein gesundes Gelenk, das lange nicht durchbewegt wurde, neigt dazu, einzusteifen. Bei fortgeschrittenen Kontrakturen, die seit langem bestehen, ist es möglich, dass selbst nach kompletter Entfernung des Strangs keine vollständige Streckung des Fingers mehr erreicht werden kann.

Die Haut im Bereich der Stränge ist oft sehr derb und schlecht durchblutet. Somit kann es an einigen Stellen zu einer verzögerten Wundheilung kommen.

Die Nachsorge ist für den Erfolg der Behandlung mindestens ebenso wichtig wie die Behandlungstechnik selber. Ohne konsequentes Tragen der Schienen und Ausführung der handtherapeutisch instruierten Übungen ist die Gefahr gross, dass die behandelten Finger wieder in eine Kontrakturstellung fallen.

Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Behandlung der Dupuytren’schen Kontraktur chirurgische und narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwäche sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.

Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Dupuytren Behandlung sind
  • Nachblutung (Hämatom)
  • Wundinfektion
  • verzögerte Wundheilung
  • problematische Narbenbildung
  • Hautnekrosen
  • Wiederauftreten der Kontraktur
  • Nervenverletzung
  • Sehnenverletzung
  • Gefässverletzung, schlimmstenfalls mit Durchblutungsstörung und Verlust des Fingers
  • Bleibende Gelenkssteifigkeit
  • Chronisches Schmerzsyndrom (CRPS)
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?

Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.

Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?

Meistens nicht. Wir bitten Sie aber, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.

Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?

Wir empfehlen in jedem Fall, mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. Wundheilungsstörungen sind eine häufige Komplikation jeder Operation. Der Hauptgrund hierfür ist meist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.

Ich hatte schon einmal eine Dupuytren-Behandlung, die Symptome sind aber zurückgekommen. Kann ich nochmals eine Operation benötigen?

Prinzipiell ja. Das Komplikationsrisiko bei Folgeeingriffen ist jedoch wegen der starken Vernarbung wesentlich erhöht. Ebenfalls müssen die Erwartungen an die Behandlung realistisch sein. Je fortgeschrittener die Erkrankung ist, desto kleiner ist die Chance, dass ein uneingeschränkter Bewegungsumfang der Hand erreicht werden kann.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Behandlung der Dupuytren’schen Erkrankung?

Die Behandlungsrisiken nehmen mit zunehmender Kontrakturstärke zu (Gelenkssteife, Rezidivfreudigkeit). Als grobe Richtlinie kann der sogenannte “Tabletop Test” angewandt werden. Legt man die Hand flach mit der Hohlhand nach unten auf einen Tisch und kann dabei die Finger nicht komplett ausstrecken, so ist die Indikation zur Behandlung gegeben.

Eine “vorbeugende” Operation des M. Dupuytren im Frühstadium verhindert das Fortschreiten der Erkrankung nicht und ist nicht sinnvoll.

Ich habe von einer medikamentösen Behandlung gelesen. Führen Sie diese durch?

Nein. Das Medikament, welches hierfür benötigt wurde (z.B. Xiapex), ist in der Schweiz nicht mehr erhältlich.

Ich habe Symptome an beiden Händen. Können beide Seiten in der gleichen Operation behandelt werden?

Technisch ist dies möglich. Es ist jedoch nicht ratsam, beide Hände in der gleichen Sitzung zu behandeln. Für die ersten Wochen nach der Operation sind Sie allein schon wegen der Verbände, Schiene und möglichen Wundschmerzen eingeschränkt, was bei der beidseitigen Behandlung für Alltagstätigkeiten doch sehr erschwerend sein kann und möglicherweise die Erholungszeit verlängern wird. Sollten Sie zudem unverhofft Komplikationen entwickeln, wird sich die Erholungszeit bei beidseitiger Behandlung noch weiter verlängern.

Eine Behandlung mehrerer Finger der gleichen Hand ist jedoch problemlos möglich.

Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?

Alltagstätigkeiten sind meist im Rahmen der durch die Verbände/Schienen gegebenen Einschränkungen ab sofort möglich. Leichte manuelle Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann oft nach ca. 2 bis 3 Wochen wieder aufgenommen werden. Schwere handwerkliche Tätigkeiten können frühestens nach 6 Wochen wieder aufgenommen werden.

Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?

Ja.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Dupuytren Behandlung?

Ja. Bei gesicherter Diagnose handelt es sich um einen kassenpflichtigen Eingriff, welcher vollumfänglich übernommen wird.