Rahmenbedingungen
Die Operation findet meist in Vollnarkose und als tageschirurgischer Eingriff (Day Surgery) statt. Kleinere Regionen können unter Umständen in Lokalanästhesie behandelt werden.
Operationsdauer
abhängig von den zu behandelnden Regionen (meist ca. 1 Std. pro Region und Seite)
Operationstechnik
Die zu behandelnden Körperregionen werden vor der Operation im Stehen eingezeichnet. Über meist 3 oder sogar mehr kleine Stichinzisionen in der Haut (meist ca. 0.5 bis 1 cm) wird das Unterhautgewebe mit einer Wasserlösung aufgespritzt. Diese sogenannte Tumeszenzlösung besteht meist aus Kochsalz mit Zusatz eines örtlichen Betäubungsmittels (Lokalanästhetikum) und einem gefässverengenden Mittel (Adrenalin).
Mit einem dünnen Metallrohr (medizinisch: Kanüle) wird dann über die Stichinzisionen das Fettgewebe fächerförmig abgesaugt.
Die Wunden werden meist mit einer Naht verschlossen oder einfach zugeklebt.
Nachbehandlung
Das Tragen eines Kompressionsmieders wird für 4 Wochen nach der Operation empfohlen.
Alltagstätigkeiten inklusive Autofahren sind in der Regel ab sofort möglich. Schwerere Körperbelastungen und Sport sind erst nach 3 bis 4 Wochen empfohlen.
Zu erwartende Folgeerscheinungen nach der Operation
Schwellung und eine blutergussartige Verfärbung der Haut über den behandelten Arealen ist völlig normal. Diese bilden sich über die ersten paar Wochen zurück.
Ein Austritt von Resten der Tumeszenzflüssigkeit durch die Operationswunden ist ebenfalls in den ersten Tagen nach der Operation häufig. Dies kann etwas unangenehm sein, ist jedoch komplett ungefährlich.
Nachkontrollen
Routinemässige Nachkontrollen in unserer Sprechstunde erfolgen nach 1 Woche, 6 Wochen und 6 Monaten.
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Liposuktion sowohl chirurgische wie auch narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.
Allgemeine Risiken jeder Operation sind
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Liposuktion sind
Seltene Komplikationen
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?
Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) oder Hormone können das Komplikationsrisko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Konsultation eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.
Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?
Meistens nicht. Wir bitten Sie, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.
Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?
Wir empfehlen in jedem Fall mit dem Rauchen mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation aufzuhören. Wundheilungsstörungen und Hautnekrosen sind gefürchtete Komplikationen jeder Operation. Der Hauptgrund hierfür ist eine verminderte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.
Ich wünsche eine Korrektur mehrerer Problemzonen. Können diese in der gleichen Narkose behandelt werden?
Ja, es ist möglich, zwei grössere oder auch drei kleinere Areale in der gleichen Narkose zu behandeln. Das Komplikationsrisiko steigt jedoch mit zunehmendem Absaugvolumen stetig an. Es wird empfohlen, eine abgesaugte Fettmenge von maximal 4 Litern nicht zu überschreiten.
Was passiert, wenn ich nach einer Liposuktion zunehme?
Wie genau sich eine Gewichtszunahme zeigen wird ist unmöglich vorauszusagen. Nach einer Liposuktion können Sie aber sicherlich auch an der behandelten Region wieder zunehmen.
Kann man das abgesaugte Fett an einem anderen Ort wieder einspritzen, z.B. in die Brüste oder Gesässregion?
Prinzipiell ja. Das abgesaugte Fett kann im Sinne einer Eigenfetttransplantation (auch Lipofilling genannt) an einer anderen Körperregion eingespritzt werden. Es muss hierfür jedoch speziell aufgearbeitet werden, was die Operationszeit wesentlich verlängert.
Die Einzelheiten zum diesem Thema finden Sie über die Suchfunktion unter dem Stichwort "Lipofilling" resp. "Eigenfett".
Ich habe Orangenhaut/Cellulite. Wird diese durch die Liposuktion weggehen?
Vielleicht. Die Cellulite entsteht anatomisch gesehen durch die Ausbildung von Bindegewebssträngen in der Unterhaut, welche das Fettgewebe in kleine Kompartimente einschliesst. Diese Erscheinung hat keinen Krankheitswert und ist eine völlig normale Erscheinung. Mit steigendem Alter erschlafft sämtliches Gewebe im Körper, sodass die Cellulite auch immer besser sichtbar wird. Bei junger, noch sehr elastischer Haut kann die Liposuktion manchmal das Ausmass der Dellen etwas verbessern. Bei schlaffer Haut und Unterhaut hat die Liposuktion keinen begünstigenden Einfluss auf die Cellulite.
Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?
Dies hängt von der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann in der Regel nach einigen Tagen wieder aufgenommen werden. Bei einer Behandlung der Oberschenkel kann es sein, dass stehende Tätigkeiten für ein paar Wochen nach der Operation zu unangenehmer, manchmal auch schmerzhafter Beinschwellung führen können.
Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?
Nein. Für rein ästhetische Eingriffe kann kein Arbeitszeugnis ausgestellt werden. Wir empfehlen darum, den Operationszeitpunkt mit Einberechnung der Erholungszeit gut zu planen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Liposuktion?
Nein. Die Liposuktion ist ein ästhetischer Eingriff, welcher auch bei nachgewiesener psychischer Belastung von der Krankenkasse nicht übernommen wird.
Wenn ich aufgrund einer Komplikation behandelt, hospitalisiert oder eventuell nochmals operiert werden muss, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Ja, sofern es sich um eine medizinische Komplikation wie zum Beispiel eine Infektion handelt.
Korrekturen von “ästhetischen Komplikationen” werden nicht übernommen.