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Swissparc AG, Ihr kompetenter Partner für plastische und rekonstruktive Chirurgie sowie Dermatologie und Venerologie

Narbenkorrektur mit Eigenfett – Lipofilling

Rahmenbedingungen

Der Eingriff kann je nach Grösse und Lokalisation des zu korrigierenden Areals entweder in Vollnarkose oder in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Eine Hospitalisation ist meist nicht nötig.

Operationsdauer

1 bis 2 Std.

Operationstechnik

Die Fettentnahme erfolgt genau wie bei der Liposuktion. Die Entnahmestelle wird vor der Operation im Stehen eingezeichnet. Über meist drei oder auch mehr kleine Stichinzisionen in der Haut (meist ca. 0.5 bis 1 cm) wird das Unterhautgewebe mit einer Wasserlösung aufgespritzt. Diese sogenannte Tumeszenzlösung besteht meist aus einer Kochsalzlösung mit dem Zusatz eines Lokalanästhetikums und Adrenalin. Dieser Prozess hat verschiedene Funktionen. Einerseits wird das Fettgewebe aufgelockert, damit es leichter abzusaugen ist, ferner wirkt die Kombination mit Adrenalin blutstillend und mit dem Anästhetikum schmerzlindernd. Mit einem dünnen Metallrohr (medizinisch: Kanüle) wird dann über die Stichinzisionen das Fettgewebe fächerförmig abgesaugt. Das abgesaugte Material besteht nicht nur aus Fettzellen (inklusive Stammzellen), sondern unter anderem auch aus Tumeszenzlösung, Öl, Blut etc.. In einem Zwischenschritt müssen somit die eigentlichen Zellen aus dem Gemisch herausfiltriert und gereinigt werden. Das Endprodukt wird dann in Spritzen aufgezogen und am gewünschten Ort unter die Haut fächerförmig eingespritzt.

Nachbehandlung

Das Tragen eines Kompressionsmieders im Bereich der Entnahmestelle wird je nach entnommener Menge meist für 4 Wochen nach der Operation empfohlen.

Druck auf die transplantierte Region sollte während den ersten 2 bis 3 Wochen vermieden werden.

Alltagstätigkeiten inklusive Autofahren sind meistens ab sofort möglich. Schwerere Körperbelastungen und Sport werden meist erst nach 3 bis 4 Wochen empfohlen.

Zu erwartende Folgeerscheinungen nach der Operation

Weil damit gerechnet werden muss, dass mindestens 30% (oder sogar noch mehr) des eingespritzten Volumens im Verlaufe der ersten Wochen durch unvermeidbaren Zelluntergang verloren geht, wird die behandelte Region während der Operation etwas überkorrigiert. Das Endresultat ist meist erst nach etwas 3 Monaten abschätzbar.

Schwellung und eine blutergussartige Verfärbung der Haut über den behandelten Arealen ist völlig normal, sowohl an der Entnahmestelle als auch am Einspritzungsort. Diese bilden sich über die ersten paar Wochen zurück.

Ein Austritt von Resten der Tumeszenzflüssigkeit durch die Operationswunden an der Fettentnahmestelle ist in den ersten Tagen nach der Operation ebenfalls häufig. Dies kann etwas unangenehm sein, ist jedoch komplett ungefährlich.

Nachkontrollen  

Routinemässige Nachkontrollen in unserer Sprechstunde erfolgen nach 1 Woche und 3 Monaten. Hiernach wird entschieden, ob allenfalls weitere Behandlungen nötig sind.

Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Narbenkorrektur mit Eigenfett sowohl chirurgische wie auch narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.

Allgemeine Risiken jeder Operation sind
  • Nachblutungen
  • Infektionen
  • Thrombose (inklusive Lungenembolie)
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Narbenkorrektur mit Eigenfett sind
  • Nachblutung, Hämatom
  • Wundinfektion
  • verzögerte Wundheilung
  • erneute problematische Narbenbildung
  • bleibende Gefühlsstörungen
  • Konturunregelmässigkeiten (sowohl an der Entnahmestelle wie auch am Ort des Einspritzens)
Seltene Komplikationen
  • Hautnekrose
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?

Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) oder Hormone können das Komplikationsrisiko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.

Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?

Meistens nicht. Wir bitten Sie aber, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.

Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?

Wir empfehlen in jedem Fall mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. Wundheilungsstörungen sind eine häufige Komplikation jeder Operation. Der Hauptgrund hierfür ist meist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.

Ich hatte schon einmal eine Narbenkorrektur, welche aber nicht zufriedenstellend ist. Kann ich nochmals eine haben?

Prinzipiell ja. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb eine Narbe schlecht geheilt ist. Viele davon sind auch mit der besten und sorgfältigsten chirurgischen Technik nicht zu beeinflussen. Bevor eine erneute Narbenkorrektur geplant wird, muss das Risiko einer unwesentlichen Verbesserung oder sogar Verschlechterung des aktuellen Zustands gut abgewogen werden.

Ich neige zu Keloiden (wuchernde Narbenbildung). Kann das verhindert werden?

Meistens nicht. Die Neigung zu Keloiden ist in den allermeisten Fällen genetisch veranlagt. Es ist vor allem bei dunkelhäutigen Menschen und Menschen aus dem asiatischen Raum häufig. Hinzu kommt, dass bestimmte Körperregionen, meist Orte, wo die Haut oft unter Spannung steht (z.B. über Gelenken oder im Bereich des Brustbeins), ebenfalls ein erhöhtes Keloidrisiko zeigen. In vielen Fällen (bis zu 70%) ist eine Kombinationsbehandlung mit Ausschneiden der Narbe und anschliessend gezielter Bestrahlung der Region erfolgreich.

Warum heilen nicht alle meine Narben gleich schön?

Die Narbenbildung ist nicht nur von Mensch zu Mensch unterschiedlich, sondern auch von verschiedenen Faktoren innerhalb der einzelnen Person abhängig. Hierzu gehören: Lokalisation der Narbe, Art der Wunde (präziser chirurgischer Schnitt versus unregelmässige Wunde nach einem Unfall), Tiefe der Wunde, Dauer der Wundheilung, verwendetes Nahtmaterial, Infektionen, Alter der Person.

Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?

Dies hängt von der Grösse der Wunde und der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit, kann oft sofort oder nach einigen Tagen wieder aufgenommen werden.

Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?

Nur, sofern es sich um einen medizinisch indizierten Eingriff handelt, der von Krankenkasse übernommen wird.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Narbenkorrektur?

In manchen Fällen. Die Korrektur von Narben, die funktionelle Störungen (z.B. Bewegungseinschränkung oder Schmerzen) verursachen oder stark stigmatisierend sind, wird oft übernommen. Es muss jedoch vorgängig in jedem Fall eine Kostengutsprache ärztlich eingeholt werden.