Rahmenbedingungen
Die Operation findet meist in Lokalanästhesie, wenn erwünscht auch mit einem kurzen Dämmerschlaf, und unter ambulanten Bedingungen statt.
Operationsdauer
1 Std.
Operationstechnik
In das Operationsgebiet wird ein Lokalanästhetikum eingespritzt. Danach wird der Haut- und Gewebeüberschuss der inneren Schamlippen in Form eines Keils oder einer Spindel entfernt. Die Wundränder werden dann mehrschichtig miteinander vernäht. Da die Haut der kleinen Schamlippen sehr gefältelt ist, sind die Narben im Normalfall nicht sichtbar.
Nahtmaterial
Es werden ausschliesslich resorbierbare (selbstauflösende) Nähte verwendet.
Nachbehandlung
Die Wunden brauchen 2 Wochen, bis sie komplett verheilt sind. In dieser Zeit, aber auch für einige Wochen danach, kann das Operationsgebiet ziemlich empfindlich sein. Ein relativ starkes Anschwellen des Operationsgebietes ist sehr häufig. Längeres Sitzen oder Tätigkeiten, die starken Druck oder Reibung in der Schamregion verursachen, sowie das Tragen von engen Hosen sind in dieser Zeit nicht empfehlenswert. Ebenso sollte mit Geschlechtsverkehr für mindestens 6 Wochen und sicher bis zur gesicherten Wundheilung abgewartet werden.
Duschen ist ab sofort erlaubt und erwünscht.
Leichte körperliche Arbeit kann in der Regel sofort oder innerhalb der ersten Tage wieder aufgenommen werden, obschon sitzende Tätigkeiten etwas unangenehm sein werden. Sport und intensive körperliche Arbeit empfehlen wir erst nach gesicherter Wundheilung.
Nachkontrollen
Routinemässige Nachkontrollen in unserer Sprechstunde erfolgen nach 1 bis 2 Wochen und 6 Wochen, je nach klinischem Verlauf.
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Schamlippenkorrektur chirurgische Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.
Allgemeine Risiken jeder Operation sind
- Nachblutung
- Infektion
- Thrombose (inklusive Lungenembolie)
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Schamlippenverkleinerung sind
- Wundheilungsstörungen
- Hämatom
- Schmerzhafte Narben
- Gefühlsstörungen der Haut
Seltene Komplikationen
- Hautnekrose
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?
Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar) können das Komplikationsrisiko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.
Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?
Meistens nicht.
Wir bitten Sie, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.
Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?
Wir empfehlen in jedem Fall mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. Eine gute Durchblutung der Haut ist entscheidend für die Wundheilung. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.
Ist es möglich, dass sich mit der Zeit wieder überschüssige Haut nachbildet?
Ja, dies ist möglich. Die Haut in diesem Gebiet ist relativ dünn und das Unterhautgewebe nicht sehr elastisch. So kann durch Reibung und Zug tatsächlich mit der Zeit die Haut wieder ausleiern. Eine neuerliche chirurgische Korrektur ist technisch möglich.
Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?
Dies hängt von der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit oder Autofahren, kann oft schon nach wenigen Tagen wieder aufgenommen werden, wobei längeres Sitzen in den ersten 1 bis 2 Wochen sehr unangenehm sein kann. Sport, schwere körperliche Tätigkeiten sowie Geschlechtsverkehr werden frühestens nach komplettem Abschluss der Wundheilung (in der Regel 4 bis 6 Wochen) empfohlen.
Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?
Nur, sofern es sich um einen medizinisch indizierten Eingriff handelt, welcher von der Krankenkasse übernommen wird.
Für rein ästhetische Eingriffe kann kein Arbeitszeugnis ausgestellt werden. Wir empfehlen darum, den Operationszeitpunkt mit Einberechnung der Erholungszeit gut zu planen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Schamlippenverkleinerung?
Meistens nicht. Bei ausgeprägten Hautüberschüssen mit nachgewiesenen Beschwerden (z.B. wiederkehrende Hautinfektionen, Schmerzen) kann eine Anfrage um Kostenübernahme bei der Krankenkasse ärztlich eingereicht werden.
Wenn ich aufgrund einer Komplikation behandelt, hospitalisiert oder eventuell nochmals operiert werden muss, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?
Ja, sofern es sich um eine medizinische Komplikation wie zum Beispiel eine Infektion handelt.
Korrekturen von “ästhetischen Komplikationen” werden nicht übernommen.