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Swissparc AG, Ihr kompetenter Partner für plastische und rekonstruktive Chirurgie sowie Dermatologie und Venerologie

Oberschenkelstraffung

Rahmenbedingungen

Die Operation findet immer in Vollnarkose und unter stationären Bedingungen statt. Die Hospitalisationsdauer beträgt meist 4 bis 5 Tage.  

Operationsdauer

2 bis 3 Std.

Operationstechnik

Der Haut- und Gewebeüberschuss wird in Form einer vertikal verlaufenden Spindel von der Innenseite der Oberschenkel entfernt. Sehr oft wird im zu entfernende Areal zuerst das Fett abgesaugt und dann erst die Haut wegeschnitten. Dies erlaubt es, viele der Lymphbahnen zu schonen. Die Wundränder werden anschliessend mehrschichtig miteinander vernäht, sodass eine lange Narbe in der Längsachse der Oberschenkelinnenseite verbleibt. Die Narbe reicht meist vom Schritt bis knapp oberhalb des Knies, wobei dies individuell vom Ausmass des Gewebeüberschusses abhängt. Richtig platziert ist die Narbe im Stehen weder von vorne noch von hinten gut sichtbar. Ein komplettes Verstecken der Operationsnarben ist jedoch meist nicht möglich. Wenn nötig können kleinere Areale, z.B. im Bereiche der Hüften oder dem Gesäss (Reiterhosen), zusätzlich abgesaugt werden, um die Kontur etwas zu verbessern.

Oberschenkelstraffung WP
Nahtmaterial

Sowohl die tiefen wie auch die oberflächlichen Nähte werden mit resorbierbarem (selbstauflösendem) Nahtmaterial durchgeführt.

Nachbehandlung

Sie dürfen unmittelbar nach der Operation aufstehen und gehen.

Eine Kompressionshose muss nach der Operation für 4 bis 6 Wochen Tag und Nacht getragen werden.

Die Verbände bei Oberschenkelstraffungen müssen meist öfter gewechselt werden als an anderen Körperregionen. Speziell im Schritt, wo die Umgebung feucht ist und die Wunden in Nähe des Darmausgangs sind, ist das Infektionsrisiko stark erhöht. Wichtig ist hier, dass die Verbände immer sofort gewechselt werden, wenn sie feucht oder verschmutzt sind.

Leichte körperliche Arbeit, inklusive Autofahren, kann in der Regel nach ca. 1 bis 2 Wochen wieder aufgenommen werden. Sport und intensive körperliche Arbeit empfehlen wir erst nach gesicherter Wundheilung, in der Regel nach ca. 4 bis 6 Wochen.

Nachkontrollen

Routinemässige Nachkontrollen durch unsere Wundexpertinnen und das Ärzteteam erfolgen in unserer Praxis. Die Häufigkeit der Kontrollen richtet sich nach dem Heilungsverlauf. Auf Wunsch kann auch Ihr Hausarzt/-ärztin und/oder die Spitex in die Nachsorge eingebunden werden.

Physiotherapie/Narbenpflege

Bei derart grossen Wundflächen und langen Hautschnitten ist die Wundheilung für Ihren Körper eine besondere Herausforderung. Hierbei spielen Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) durch Lymphstau eine wesentliche Rolle. Physiotherapeutische Massnahmen wie Lymphdrainage und/oder Narbenmassage können den Heilungsverlauf stark positiv beeinflussen und gehören bei uns standardmässig zur Nachbehandlung.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Physiotherapie nach Straffungsoperationen.

Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Oberschenkelstraffung sowohl chirurgische wie auch narkosebedingte Risiken. Begleiterkrankungen wie Diabetes, Übergewicht, Immunschwächen sowie Rauchen erhöhen das Risiko von chirurgischen Komplikationen wesentlich.

Allgemeine Risiken jeder Operation sind           
  • Nachblutung
  • Infektion
  • Thrombose (inklusive Lungenembolie)
Die häufigsten chirurgischen Komplikationen einer Oberschenkelstraffung sind
  • Wundheilungsstörungen
  • Hämatom
  • Serom
  • Infektion
  • unschöne oder asymmetrische Narben
  • Konturstörungen oder Asymmetrie
  • Dog ears
  • Bleibende Gefühlsstörung der Haut
  • Lymphoedem
Seltene Komplikationen einer Beinstraffung sind
  • Hautnekrose
  • Gefäss- oder Nervenverletzung
Muss ich vor der Operation meine eigenen Medikamente absetzen?

Die meisten Medikamente können Sie vor und nach der Operation weiter einnehmen. Gewisse Medikamente, wie Blutverdünner (Aspirin, Marcoumar), können das Komplikationsrisko erhöhen und sollten für die Operation pausiert werden. Wir bitten Sie, bei der Operationsvorbesprechung eine Liste mit all Ihren Medikamenten und den Dosierungen mitzubringen.

Muss mein Hausarzt spezielle Abklärungen vor der Operation veranlassen?

Vor der Operation muss in jedem Fall geklärt werden, ob bei Ihnen Begleiterkrankungen (insbesondere Herz-Kreislauf und Lungenprobleme) bestehen, welche mit einem erhöhten Narkoserisiko verbunden sind. Wir bitten Sie, möglichst ausführliche Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte in die Sprechstunde mitzubringen, damit wir gemeinsam mit Ihrem Hausarzt notwendige Untersuchungen besprechen und veranlassen können.

Muss ich vor der Operation mit dem Rauchen aufhören?

Wir empfehlen in jedem Fall mindestens 6 Wochen vor der geplanten Operation mit dem Rauchen aufzuhören. Eine der häufigsten Komplikationen einer Oberschenkelstraffung sind Wundheilungsstörungen. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Absterben grösserer Areale der Haut im Bereiche der Wundränder führen und somit einen direkten Wundverschluss verunmöglichen. Der Hauptgrund hierfür ist eine schlechte Durchblutung der Haut und des Unterhautgewebes. Nikotin als chemischer Stoff wirkt unter anderem gefässverengend. Dies führt dazu, dass die Durchblutung im Operationsgebiet zusätzlich eingeschränkt und somit das Komplikationsrisiko erheblich erhöht wird.

Warum geht eine Beinstraffung nicht ohne die lange Narbe?

Der Weichteilüberschuss, welcher bei der Oberschenkelstraffung meist korrigiert werden muss, besteht sowohl aus Haut- wie auch aus Unterhaut- bzw. Fettgewebe. Entfernt man, beispielsweise durch Liposuktion, nur das überschüssige Fettgewebe, würde der verbleibende leere Hautmantel einfach schlaff herunterhängen. Man muss somit auch die Haut entfernen, um ein ästhetisch befriedigendes Resultat zu erreichen. Aus Erfahrung weiss man, dass zum Erhalten einer straffen Kontur das Gewebe in einer längs verlaufenden Spindelform entfernen muss. Die notwendige Länge der Spindel können Sie an sich selber wahrscheinlich nachvollziehen, wenn Sie das Gewebe an der Innenseite Ihrer Oberschenkel in der ganzen Länge einmal mit Daumen und Zeigefinger kneifen.

Wird man meine Narbe in einem Kleid sehen?

Möglicherweise ja. Man wird versuchen, die Narbe so zu platzieren, dass sie im Stehen weder von vorne noch von hinten gut sichtbar ist. Wie weit die Narbe zum Knie hin verlaufen muss, ist individuell vom Ausmass des Gewebeüberschusses abhängig. Ferner wird die Farbe und Breite der endgültigen Narbe wesentlich von Ihrer persönlichen Wundheilung beeinflusst. Während der obere Anteil der Narbe durch die unvermeidliche Spannung fast bei allen Patient*innen relativ breit wird, ist der untere Teil der Narbe zum Knie hin etwas weniger anfällig dafür, dick und breit zu werden.

Ich habe grosse Gewebeüberschüsse an den Innen- und Aussenseiten. Kann man beides korrigieren?

Ja. Zwar wird duch eine Straffung an der Innenseite die Aussenseite auch etwas mitgestrafft, aber nicht selten ist dieser Effekt zu gering, um einen grossen Gewebeüberschuss an der Aussenseite zu erreichen. In diesem Fall muss analog zur Innenseite auch entlang der Aussenseite eine Gewebespindel in der Längsachse entfernt werden. Dies erfolgt jedoch immer in zwei getrennten Operationen, weil sonst das Risiko für erhebliche Probleme mit der Wundheilung signifikant ansteigt.

Was passiert, wenn ich ein Serom entwickle?

Ein Serom ist eine relativ häufige Komplikation nach sämtlichen Operationen mit grossen Wundflächen. Das Serom selber ist ungefährlich, dessen Behandlung kann jedoch ärgerlich und mühselig sein. Kleine Flüssigkeitsansammlungen können einfach belassen werden, bis der Körper sie von selber auflöst. Bei grösseren Flüssigkeitsmengen sollte die Flüssigkeit mit einer Nadel abpunktiert werden. Dies erfolgt im Rahmen einer Sprechstundenkonsultation und ist in der Regel schmerzlos. In manchen Fällen bedarf es jedoch wiederholter Punktionen über mehrere Wochen.  Die Kompressionshose reduziert das Risiko einer Seromentwicklung.

Ich wünsche mir nebst der Oberschenkelstraffung auch eine Straffung einer anderen Körperregion (Bauch, Arme oder Brüste). Können diese Operationen kombiniert in der gleichen Narkose durchgeführt werden?

Technisch ist dies schon möglich, aber die Operationszeit, das Komplikationsrisiko sowie die Erholungszeit werden massiv erhöht. Auch kann es sein, dass wenn verschiedene Regionen gleichzeitig gestrafft werden, die Spannung nicht ideal eingestellt werden kann und somit das kosmetische Resultat negativ beeinflusst wird. Somit führen wir bei Oberschenkelstraffungen keine oder nur in sehr ausgewählten Fällen Kombinationseingriffe durch.

Wie lange kann ich nach der Operation nicht arbeiten?

Dies hängt von der Arbeitstätigkeit ab. Körperlich leichte Arbeit, wie z.B. Bürotätigkeit , kann normalerweise nach etwa 4 Wochen zumindest teilweise wieder aufgenommen werden. Sport oder andere schwere körperliche Tätigkeiten werden frühestens nach komplettem Abschluss der Wundheilung (meist 6 bis 8 Wochen) empfohlen.

Bekomme ich für die Zeit nach der Operation ein Arbeitszeugnis?

Nur, sofern es sich um einen medizinisch indizierten Eingriff handelt, welcher von der Krankenkasse übernommen wird.

Für rein ästhetische Eingriffe kann kein Arbeitszeugnis ausgestellt werden. Wir empfehlen darum, den Operationszeitpunkt mit Einberechnung der Erholungszeit gut zu planen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Oberschenkelstraffung?

Manchmal. In Situationen, in denen ein sehr grosser Gewebeüberschuss vorliegt, welcher zu funktionellen Problemen mit einem nachvollziehbaren Krankheitswert führt (typischerweise nach einer bariatrischen Operation wie ein Magenbypass), übernimmt die Krankenkasse manchmal die Kosten. Dies muss jedoch immer vorgängig mit einem ärztlichen Kostengutsprachegesuch abgeklärt werden.

Wenn ich aufgrund einer Komplikation behandelt, hospitalisiert oder eventuell nochmals operiert werden muss, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen?

Ja, sofern es sich um eine medizinische Komplikation wie zum Beispiel eine Infektion handelt.

Korrekturen von “ästhetischen Komplikationen” werden nicht übernommen.