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Hyperhidrosis – Übermässiges Schwitzen

Übermässiges Schwitzen wird bei ca. 3 % der Bevölkerung beobachtet. Es kann alle Körperregionen betreffen, führt jedoch vor allem im Bereich der Achseln und Hände zur grössten physischen und psychischen Belastung.

Konservative Massnahmen wie spezielle (z.B. aluminiumhaltige) Deodorants und peinliche Körperhygiene zeigen bei einer echten Hyperhidrose meist keinen wesentlichen Erfolg. 

Die korrekte Diagnose wird anhand der geschilderten Symptome sowie einem sogenannten Iod-Stärke-Test gestellt. 

Dabei wird auf die Haut der betroffenen Region ein iodhaltges Desinfektionsmittel (z.B. Betadine) aufgetragen, das man eintrocknen lässt. Danach wird der Bereich mit einem stärkehaltigen Pulver bestreut. Die chemische Zusammensetzung des Schweisses reagiert mit einer Schwarzverfärbung des aufgetragenen Gemisches. So kann das Ausmass der Hyperhidrose objektiviert werden.

Botulinumtoxin ist am besten bekannt aus der ästhetischen Medizin zur Behandlung von Hautfalten im Gesicht. Es wirkt jedoch nicht nur, indem es die Signalübertragung vom Nerv zum Muskel blockiert, sondern auch die Signalübertragung vom Nerv zu den Schweissdrüsen. Somit kann durch gezieltes Unterspritzen einer von Hyperhidrosis betroffenen Hautregion die Schweissproduktion lokal heruntergefahren werden. Wie bei der Faltenbehandlung hält die Wirkung nur vorübergehend an, da der Körper die blockierten Rezeptoren wieder neu bildet. Somit bleibt der Effekt meistens auf etwa 6 Monate beschränkt. Die Behandlung kann jedoch beliebig wiederholt werden. 

Die Kosten für eine Botulinumtoxinbehandlung bei einer Hyperhidrose werden von der Krankenkasse meist nicht übernommen. In Ausnahmefällen kann eine Kostengutsprache ärztlich eingeholt werden.

Bei der Iontophorese werden mit einem schwachen elektrischen Strom die Schweissdrüsen “lahmgelegt”. Hierbei werden die Hände und/oder Füsse in ein Wasserbad mit zwei Elektroden gehalten, wobei das Wasser als Stromleiter dient. Bis auf ein vorübergehendes leichtes, teils etwas unangenehmes Kribbeln ist die Behandlung schmerzfrei. 

Abb. 7. Iontophorese

Die einzelne Behandlung dauert 15 Minuten. Sie wird anfangs 3 bis 5 Mal pro Woche durchgeführt. Der Effekt ist meist nach etwa einem Monat spürbar. Danach kann die Häufigkeit der Behandlungen auf alle 2 Wochen oder gar monatlich reduziert werden. 

Die Wirkung verschwindet komplett, wenn die Behandlung im Erhaltungsintervall nicht fortwährend wiederholt wird.